Tagebuch eines Alpakas in Ungarn

Jetzt muss ich doch mit jemandem meine Freude und mein Leid teilen:

 

Meine Mutter hatte wahrscheinlich genug von mir. Sie wollte mich nach 350 Tagen einfach aus ihrem Bauch raus haben. Sie drückte und presste und das im Garten unseres Herrchens.
Diesem gefiel das scheinbar absolut nicht, dass sie sich dort einfach hinstellte und presste. Er dachte wohl sie will ihm einen Haufen in die Wiese setzen.
Aber als Rasenmäher war sie gut genug.
Also klatsche er in die Hände und Mama lief erschrocken auf ihre eigene Wiese zurück.
Viel zu schnell, denn auch ich erschrak furchtbar.
Meine Füße und mein Kopf baumelten bereits im Freien, brrr war das kalt.
Aber Mama lief so schnell und ich dachte, ok, dann gehe ich eben wieder zurück in den warmen Bauch.
Aber so einfach war das doch nicht. Schnell einen Fuß wieder rein und dann den Nächsten aber der wollte nicht mehr.

 

Verzwickte Situation, ich steckte fest.

 

Mama drehte sich verzweifelt im Kreis denn auch sie wusste nicht was los war, so etwas hatte sie auch noch nie erlebt.
Sie drehte sich weiter und es störte sie, dass ich einfach nicht raus wollte.
Was heißt hier, nicht wollen. Ich wäre ja gerne, aber der Weg zurück war mir versperrt und raus ging es auch nicht denn mein Fuß war umgeknickt und so hing ich fest.
Ich schnappte mühsam nach Luft, denn es war ganz schön eng.
Jetzt haben die Menschen doch endlich mitbekommen, dass da was los war.
Was machte mein Herrchen! Der war genauso hilflos wie ich und schaute nur total überrascht. Für ihn war das auch Neuland.
Dann schrie er auch noch so laut, dass mein Frauchen aufhorchte.
Na, die konnte aber rennen.
Warum hat sie denn schon wieder das Telefon am Ohr, sie sollte mir doch helfen. Immer müssen die Menschen telefonieren.
Na endlich, sie hörte auf zu telefonieren und kam.
Na, na noch ein bisschen weiter, nicht so zaghaft, gleich bist du an meinem Fuß.
Aber sie zog ihre Hand einfach wieder zurück. Warum beeilte sie sich denn nicht, ich bekam gleich keine Luft mehr.
Na endlich ein erneuter Versuch, hoppa das waren aber energische Hände, die zogen meinen Fuß einfach raus und flutsch ich landete unsanft auf der Erde.
War aber auch höchste Zeit, mich zu befreien, denn beinahe wäre ich erstickt.
Das hätte doch auch einfacher gehen können, wenn Mama den 'Haufen' in den Garten gesetzt hätte.

Jetzt weiß ich auch, mit wem Frauchen telefoniert hat,

es war der Tierarzt der mich vor dem Ersticken rettete.

Nun lag ich da, und um mich herum waren alle sooo groß............
Nun lag ich da, und um mich herum waren alle sooo groß............

Oh je, was schauten mich den alle so neugierig an schnüffeln und stupsten.

Dann bekam ich meine erste Massage, ich wurde trocken gerubbelt und warm wurde es endlich auch wieder denn: ich wurde trocken geföhnt.

Nun lag ich da, und um mich herum waren alle sooo groß............

Na ich hatte doch Füße - mal probieren was passiert -, also Füße hoch - gar nicht so einfach - ich war noch ganz schön wackelig auf den Beinen und sie knickten immer wieder ein.
Aber ich gab einfach nicht auf und probierte es immer wieder.
Na ging doch, immer ein bisschen besser. Wisst ihr, wie schwer laufen lernen ist?

Was wollen die denn jetzt schon wieder von mir? Drückten mich immer wieder an Mamas Bauch.
Ahhh, nun hatte ich es auch entdeckt warum sie mich immer wieder an Mamas Bauch drückten, da roch es so gut.
Aber Mama wollte nicht, dabei soll ich innerhalb der ersten 6 Stunden doch dahin.
Nun fummelte Herrchen an Mamas Euter herum, er schaute ob Mama schon Milch hatte.

Er entfernte die Harztröpfchen am Euter und .....sie hatte Milch.
Endlich hielt Mama still und ich probierte was es da Gutes gab, ich erwischte etwas zum Trinken, es war köstlich und ich probierte es immer wieder.

Es war bereits Mitternacht und ich schlief so herrlich, bis große Aufregung im Stall herrschte, was war denn jetzt schon wieder los??? alles rot und sie schauten Mama so komisch an. Mama blutete ganz stark.

Das darf doch nicht wahr sein - wo soll ich dann meine Milch herbekommen.

 

Auch diesmal war der Tierarzt sofort wieder da, er untersuchte Mama gab ihr eine Injektion und wollte morgen wiederkommen.
Ich hörte noch wie Frauchen den Tierarzt fragte, ob er mir morgen eine Selen Injektion geben kann.
Ja nicht pieksen, dachte ich. Es war doch schon schwer genug.
Aber er kam am nächsten Tag tatsächlich wieder und zum Glück ging es Mama schon wieder besser obwohl sie noch länger krank war - aber meine Milch-quelle war gerettet.
Danke unserem Tierarzt

Aber es blieb mir nicht erspart - er piekste mich auch und ich bekam eine Selen Injektion.
Immer noch nicht genug, Frauchen wollte auch noch das ich eine ADE Vitaminspritze bekam.
Nein nicht schon wieder piksen.
Der Tierarzt scheint mein Flehen erhört zu haben denn er meinte das sei nicht nötig.
Das ist ja noch mal gut gegangen! - Dachte ich -
Frauchen hatte sich dann doch noch etwas anderes einfallen lassen denn sie meinte es muss sein.
Am nächsten Tag nahm sie mich mit eisernem Griff und ........
Nicht mit mir - ich hielt einfach nicht still - da kann sie machen was sie will, dachte ich.

Aber zum Schluss hat sie doch gesiegt und ich bekam mein AD E .
Heute verstehe ich auch das Mama mich raus haben wollte, denn 7,5 kg zusätzlich mit sich rum tragen ist schon eine Last.
Aber mal sehen ob sie glücklicher ist, wenn sie mich mindestens 6 Monate an der Backe hat und ich immer wieder Milch haben will.

Wir waren zwar immer alle zusammen, aber diesmal war es anders.

Alle standen auf einem Fleck - außer mir, das durfte nicht sein.

Also schnell hin, denn ich war ganz furchtbar neugierig, was da los war.

Da lag was Neues auf der Wiese und auch noch weiß.

Na jetzt wusste ich es, ich habe ein neues Spielzeug bekommen.

Nein, ich war abgemeldet keiner schaute nach mir und ich war soooo alleine, dabei war ich doch der Liebling....bis jetzt.

Stups, diesmal war ich es der das Ding an stupste, wollte es nicht endlich aufstehen, aber so viel ich auch bettelte es stand nicht auf.

Ich schnüffelte noch ein bisschen dann drückte ich mich an Mama, aber die hatte auch keine Lust auf mich sondern ging einfach weg.

Und wohin wohl, natürlich zu dem neuen Ding um es weiter zu beschnüffeln.

Mich ließ sie einfach stehen.

Nein nicht mit mir, sie sollte sich um mich kümmern und nicht um das Neue.

Irgendwie musste ich doch ihre Aufmerksamkeit erregen können.

Also kurz Anlauf genommen und mit vollem Karacho auf sie drauf.

Das war keine gute Idee, denn sie war ja so groß, ich glaube wo Mama aufhört da fängt der Himmel an.

 

Brrrrrr was war das, dass hatte sie ja noch nie gemacht sie spuckte mich einfach an.

(Das machen wir immer so wenn uns was nicht gefällt)

Und alles wegen dem Neuen. Keiner hatte mich mehr lieb, alle kümmerten sich nur um das weiße Ding, auch die Menschen. War ich denn nicht mehr ihr Liebling.....Nun mußte ich vor lauter Neugier doch wieder zu der Neuen schauen... ich schlich mich langsam an.

Es sah aber auch zu ulkig aus, wie es versuchte aufzustehen und immer wieder hin plumpste.

Ob das bei mir auch so ausgeschaut hat.

Am nächsten Tag war Mama wieder normal und behandelte mich auch wieder anständig.

Erst jetzt begriff ich, dass das nicht mein neues Spielzeug war, sondern eine Spielgefährtin.

Ein bisschen schwächlich war sie schon, na ja, eben ein Mädchen.

Aber schön war sie, sie sah ganz anders aus als wir, denn wir waren alle dunkel und sie weiß wie ein kleiner Engel,

aber eben ein Mädchen.

Es dauerte gar nicht lange und wir konnten gemeinsam über die Wiese laufen und springen.

Na, so schlecht sind Mädchen doch nicht.

 

Nun sind bereits 8 Monate vergangen:


sie haben mich einfach von Mama getrennt und ich bekomme keine Milch mehr.
Die sind einfach nur gemein.
Aber zum Glück bin ich nicht ganz alleine, meine Schwestern sind auch bei mir und jetzt streiten wir uns um den besten Platz beim Heu.


Aber meine Schwestern sind auch gemein zu mir denn wenn ich sie anspringe will spucken sie mich immer wieder weg.

Was soll das denn? Ich bin doch der Mann im Haus.
Na, wenn sie groß sind werden sie ihre Meinung schon noch ändern, hoffe ich!

 

Oh, mir schwant wieder mal böses.


Ich merke schon an ihrem Gang, dass da etwas im Busch ist - und ich habe mich nicht getäuscht.
Sie wollen mich schon wieder anfassen na da mache ich mir doch ein Spielchen draus - und ergriff ganz schnell die Flucht, denn ich war doch schneller als sie.
Aus sicherer Entfernung beobachtete ich dann aber doch was passierte.
Das war aber unfair, die Großen bekamen mein geliebtes Müsli.
Also schlich ich mich langsam wieder an, damit ich ja nicht zu kurz kam.
Verflixt jetzt haben sie mich doch in den Stall gelockt, nur weil ich auch Müsli haben wollte und das Tor war auch schon zu.
Nun wurde es wirklich schlimm - ich bekam so ein Ding über den Kopf, das ganz furchtbar drückte.
Jetzt war´s aber genug und vor lauter Ärger spuckte ich mal richtig nach Herrchen.
Hmm, das war anscheinende doch keine gute Idee, denn jetzt nahm er mich ganz energisch und fummelte an meinem Halfter rum - und - auf einmal drückte es gar nicht mehr - aber gefallen hat es mir trotzdem nicht.
So jetzt haue ich aber wieder ab.
Ich machte einen Satz nach vorne, aber er war doch so raffiniert und hat eine Leine ans Halfter gemacht.
Also jetzt mache ich aber mal richtig Zirkus, die werden sich noch wundern.
Ich springe hoch und haue mit den Hinterfüßen aus - vielleicht treffe ich ja - aber egal wie ich auch rumzicke Herrchen stand nur ganz ruhig da und ließ mich toben.

Nach 10 Minuten wurde es mir dann doch zu dumm und ich beruhigte mich wieder.

Na das wirkte doch, denn Herrchen nahm mir das komische Ding wieder ab.
Aber jetzt nichts wie weg.

 

 

Hurra, Frauchen ist nicht da


seit zwei Tagen habe ich sie nicht mehr gesehen - aber - wenn ich gewusst hätte, was passiert, hätte ich nicht hurra geschrieeeen.

Herrchen kam schon wieder mit dem - na wer war das wohl, nur ein Wort - Tierarzt.

So schnell konnten die gar nicht schaun wie ich in Deckung gegangen bin, ich machte mich ganz klein und drückte auch den Kopf in den Boden, aber: die sind bis jetzt noch pfiffiger als ich, die Bösen.

Bevor ich weiter überlegen konnte, was ich jetzt mache, war er wieder da - dieser energische Griff.

Schon wieder haben sie mich gepiekst - und als ob Herrchen etwas gut machen will gab er mir etwas von meinem geliebten Müsli.

Na geht doch, mir auch mal etwas Gutes zu tun.

Aus sicherer Entfernung beobachtete ich dann doch schadenfroh, dass es nicht nur mir so erging.

Auch die Anderen bekamen ihre Spritze und ich schlich schnell wieder hin, vielleicht bekam ich ja doch noch mal etwas Müsli.

Ich hatte es mir ja schon denken können, dass es nichts mehr gab, aber ein Versuch war es wert,

so ein....

Vielleicht sollte ich aufhören zu denken.

 

Nahmen denn die Schikanen gar kein Ende.

Wir hatten uns so viel Mühe gegeben das Heu das uns nicht schmeckte, auf den Boden zu streuen.

Und was machte Herrchen: er gab uns kein neues Heu.

Jetzt war ich aber richtig beleidigt, als er das aussortierte Heu wieder in die Raufe warf

und schaute ihn gar nicht mehr an.

Das beeindruckte ihn natürlich gar nicht.

 

Es ist gar nicht so einfach so ein kleines Alpaka zu sein.

 

Fast jeden Tag ließ er sich wieder etwas einfallen, noch mal das verfluchte Halfter:
und diesmal sollte ich auch noch über eine Holzbrücke gehen auf der lauter Lücken zwischen den Brettern waren.
Na ja wie üblich bockte ich rum und dann machte ich einen großen Satz....

Die Freiheit rief - denn damit hatte Herrchen doch nicht gerechnet,

jetzt habe ich ihn doch mal ausgetrickst.

Ihm rutschte die Leine aus der Hand und ich jubelte und lief und lief...

Dann wurde es mir so ganz alleine doch komisch und zum Glück sah ich,

dass Herrchen langsam näher kam -

Na warte, so einfach mache ich es dir auch nicht - und lief weiter.
Was sollte ich jetzt alleine hier auf der Wiese - ok! erst mal das Gras genießen.
Herrchen stand immer noch da und mich trieb es dann doch zu den Anderen zurück,

denn ich wollte nicht alleine sein.
Was war denn das für ein komischer Geruch - Herrchen hatte sich die Hand durch die Leine verletzt und es blutete - na wenigstens nicht nur ich muss leiden.

Langsam wird es Zeit das Frauchen wieder zurückkommt dann dürfen die Anderen auch mitgehen, denn es ist doch viel schöner, wenn wir alle spazieren gehen.
Es hat sich doch gelohnt sich etwas zu wünschen, denn:

 

Hurra Frauchen ist wieder da:

 

Sie ist doch eine Liebe, hat sie wirklich gesagt, dass wir wieder zu den Großen dürfen - hatte ich richtig gehört -

Ach, ich war ja so aufgeregt.

Und dann war es so weit.

Die Kleinste lief zu ihrer Mama, aber diese spukte sie einfach weg.
Was war denn da los?

Natürlich musste ich nun auch schnell zu meiner Mama, mal schau´n, wie sie reagiert und natürlich kontrollieren, ob es noch diese gute Milch gab und - Mama spuckte mich nicht weg.
Und keiner hat´s gesehen - dachte ich.

Nun haben sie uns wieder getrennt, ist das nicht zum Heulen!

Aber Alpakas weinen nicht.

 

 

 

Es gibt noch viel mehr zu berichten und wenn ich wieder fit bin, erzähle ich euch noch mehr.

 

 

 

 

Dieser Winter war auch für uns endlos lang

 

Endlich ist er vorbei und wir dürfen wieder auf die Wiesen.

 

Auch Frauchen ist wieder erwacht - wurde aber auch Zeit,

dass sie wieder mal schreibt, wie garstig sie ab und zu zu uns sein kann.

Brrr..   einer nach dem Anderen kam dran  -  festgehalten und den Mund mit "Gewalt" aufgehalten - ich konnte nicht mal beißen - schade,

sie hielten uns so, dass wir das abscheuliche Zeug schlucken mussten.

Ich dachte, ich spucke das Zeug einfach wieder aus, aber sie hielten unseren Kopf, so hoch dass es einfach rein lief -  ihhh - Na ja, Entwurmung muss sein, meinten sie.

Sie mussten es ja nicht schlucken.

 

Aber wisst ihr was (grins) ich habe sie neulich so richtig angespuckt,

denn ich muss mir doch nicht immer alles gefallen lassen.

Sie packte mich schon wieder und versuchte mich in die Ecke zu drücken.

Da hat sie eine volle Ladung an den Kopf bekommen -

ich wusste gar nicht dass es so stinkt.

Vor Schreck lies sie mich los und flugs war ich weg.

Ich konnte gar nicht fassen, dass die Stalltür schon wieder zu war, und so kam ich nicht weit.

Warum denken die aber auch an fast alles?

Frauchen war ganz schön sauer (grins) aber dann packte sie mich ganz energisch und ein Huf nach dem anderen wurde geschnitten.

 

Lapidarer Kommentar: muss sein.

Es rührte sich was:

 

Die Großen machten ein Geschrei das ich noch nie gehört hatte,

was war da bloß los.

Sollte ich hin laufen,oder doch lieber  Abstand halten.

Denn meistens wenn etwas los war wollte uns Frauchen an die Wäsche.

Das half aber alles nichts, ich bin einfach zu neugierig, also schnell hin.

Diesmal hat es sich doch gelohnt das ich so neugierig bin.

Es war einfach so schön wie sich drei kleine Schnäuzchen durch den Zaun drückten.

Herrlich, jetzt kam auch noch so ein kleines Wesen durch den Zaun geschlüpft.

Ob ich mit ihnen spielen kann.

 

Leider wurde ich sofort zurück gepfiffen denn die Großen meinten, das sind nicht unsere Freunde.

Alle standen schon in einer Reihe da und so blieb mir nichts anderes übrig als zu ihnen zurück zu gehen.

Das kleine Ding schaute uns weiterhin ganz frech an.

Ging aber dann doch in Deckung und die zwei Anderen trauten sich erst gar nicht durch den Zaun zu schlüpfen.

Der kleine freche Fuchs schien aber genauso neugierig zu sein wie ich den er machte sich jetzt ganz klein, aber beobachtete uns weiter.

 

Jetzt wurden die Großen aber langsam böse, ich höre es an ihren Stimmen und sie gingen energisch vorwärts.

Ich musste mit, obwohl ich viel lieber mit dem Kleinen spielen würde.

Der ging nun im Rückwärtsgang ganz langsam zurück an den Zaun.

Ich konnte dann gar nicht so schnell schauen wie sie auf einmal alle drei weg waren.

Schade denn sie sahen total süß aus.

 

Warum sind die Füchse aber auch so gemein und klauen bei den Nachbarn die Hühner, kein Wunder das sie niemand mag.

Ich finde Hühner total doof den die machen nur so laute Geräusche und spielen kann man mit ihnen auch nicht, was wollen die bloß mit denen.

Na ja, verstehe einer die Menschen.

Sie kamen noch mal zurück, aber die Großen haben sie wieder verjagt.

Schade, jetzt habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen.

 

Am 29. April bekam ich den Schock meines Lebens von dem ich mich noch nicht erholt habe.

Ich werde euch aber berichten was uns schreckliches widerfahren ist.

 

 

Langsam habe ich mich von meinem Schock erholt und kann euch nun berichten was uns widerfahren ist:

 

Sie haben uns alle auf die Wiesen geschickt.

Der Stall war heute tabu, das hatte ich ja noch nie erlebt.

Wie immer war ich neugierig endlich zu erfahren was los war, aber keiner sagte mir etwas.

Ich hörte ihn, den Warnruf der Anderen, wusste aber trotzdem nicht warum sie riefen.

Ihr könnt unseren Ruf wahrscheinlich nicht unterscheiden, ob es Freude, Angst oder ein Warnruf ist.

Aber ich hörte es genau, da war etwas nicht in Ordnung.

Nein – was haben sie denn schon wieder mit uns vor.

 

Wie sah Die denn aus, ich glaube das mit dem verliebt sein ist jetzt vorbei. Meine weiße Prinzessin sie war so schön und kuschelig und jetzt:

Die ganze Pracht war weg.

Charmain sah aus als ob der Rasenmäher drüber gefahren war.

Ich glaube, ich muss mir nun eine neue Herzdame suchen.

Mittler weilen sahen aber alle Mädels so aus und ich war ganz verzweifelt.

Na, wollen die dass mit uns Jungs etwa auch machen.

Jetzt führten sie Pongo zum Stall.

Und tatsächlich, er kam auch so kurz geschoren wieder heraus.

Aber dem geschah es ganz recht, denn er war immer total frech zu mir.

Ich wachse hoffentlich noch, damit ich es ihm mal so richtig zurückgeben kann.

 

Jetzt kam auch ich dran, sie führten mich in den Stall, packten mich ganz schnell, schon lag ich auf dem Tisch.

Beine vorne und hinten gestreckt festgebunden, und ich konnte mich nicht mehr rühren.

 

8 Minuten hörte ich nun das surren der Schermaschine und hatte gar keinen Grund zum schreien denn ich spürte nur ein sanftes gleiten auf meiner Haut.

Nun wurden schnell noch die Hufen geschnitten und ein Blick auf meine Zähne, die waren nicht zu lang und so blieb es mir erspart das sie mir so ein komisches Gerät ins Maul schoben und die Zähne abflexten.

Wir hatten sowieso Glück das uns der Profi Chris Williamson geschoren hat, denn er hat selbst ganz, ganz viele Alpakas und somit viel Erfahrung und so verlief das Ganze kurz und schmerzlos.

Na, wie schau ich denn jetzt aus
Na, wie schau ich denn jetzt aus

 

 

 

 

Mir wird jetzt schon Angst und Bange wenn Frauchen und Herrchen das mal selbst machen wollen.

Sie haben jetzt zwar auch geholfen aber ob sie das alleine auch so hinbekommen!!!!

Silvia, Edgar und Renate waren wie selbstverständlich auch zur Stelle:

Edgar hielt mich fest und streichelte mich.

Sylvia und Renate sortierten mein wertvolles Fell damit es nun zu super flauschigen Socken, Schals oder auch Bettdecken verarbeitet werden kann.

Sie haben auch besonders darauf geachtet das keine Abfälle mit eingepackt wurden.

Und Sylvia ist die Erste die aus meinem Fell etwas Schönes macht.

Wir sagen allen Helfern vielen Dank, das habt ihr super gemacht.

Jetzt kann der Sommer kommen.

Tatsächlich wurde es von Tag zu Tag heißer und wir waren jetzt doch heilfroh das dicke Fell los zu sein.

Bis zum nächsten Winter wächst es wieder nach und wir sehen dann wieder schön kuschelig aus.

Nun muss ich schnell nachschauen ob mir Charmain immer noch gefällt, denn ich bin trotz kurzem Fell natürlich der SCHÖNSTE. 

Jetzt weiß ich es auch

 

Es ist wieder nachgewachsen, denn ich erlebe nun schon meinen zweiten Winter und ich friere gar nicht, denn mein Fell ist wieder wunderbar und so bin ich natürlich der Schönste.

Eigentlich mögen wir es gar nicht so, wenn die Menschen uns anschauen möchten.

Aber: muss es den sein dass sie uns auch noch bei Dunkelheit betrachten wollen.

Warum nur hat Herrchen eine Lampe im Stall angebracht.

Aber bald merkten wir dass es ganz Liebe waren, und so waren wir auch ganz brav und ließen uns ein bisschen das Fell kraulen.

Und ich konnte es fast nicht glauben was sie danach über uns gesagt haben:


Ich glaube ich habe in eine Wolke gefasst.

 


gibt es eine schönere Aussage über unser Fell.

 

Könnt ihr euch vorstellen wie stolz wir nun sind ein Teil des Himmels zu sein.

 

 

Jetzt muss ich euch noch schnell was erzählen

 

Ihr müsst mir aber versprechen dass ihr mich nicht verratet.

Ich merke langsam dass ich erwachsen werde.

Wisst ihr an was ich das merke?